Die Initiative Blühende Schulen
Blühende Schulen ist eine Initiative, welche sich am didaktischen Konzept einer Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung (BNE) ausrichtet. Im Zentrum stehen der Lernort Garten und das Thema Biodiversität.
Blühende Schulen ist eine Initiative, welche sich am didaktischen Konzept einer Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung (BNE) ausrichtet. Im Zentrum stehen der Lernort Garten und das Thema Biodiversität.
Vor fünf Jahren startete Coop in Zusammenarbeit mit Bio Suisse die Initiative «Blühende Schulen». Ziel war es, die Schüler für einen achtsamen Umgang mit der Natur zu sensibilisieren und gleichzeitig die Biodiversität zu fördern. Etwa in dem Dank der Bepflanzung der Schulgärten neue Nahrungsquellen für Bienen und andere Insekten geschaffen wurden. Zu diesem Zweck erhielten die Schulen in den letzten fünf Jahren 5400 Gratis-Pflanzsets mit Bio-Kräutersetzlingen und Samen für einheimische Wildblumen. Damit wurden Schulklassen bei der Gestaltung von Bio-Schulgärten und –Schularealen einfach und konkret unterstützt.
Coop und Bio Suisse engagierten sich mit dem Schulprojekt Blühende Schulen für die Bildung für Nachhaltige Entwicklung - BNE. Die Biodiversität und die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch, Tier und Umwelt standen im Zentrum. Der Lernort Garten bietet ein ideales Umfeld, Kinder und Jugendliche für die Vielfalt des Lebens zu sensibilisieren. Sie können die Lebensräume von Pflanzen und Tieren selbst erkunden, können beobachten, ausprobieren und Zusammenhänge erkennen. Nicht nur naturwissenschaftliche Themen sondern auch Kunst, Geschichte, Technik, Gestaltung oder Mathematik lassen sich im und mit dem Schulgarten vermitteln.
Jährlich wurden zwischen 750 und 1'200 Pflanzsets an Schulklassen aus der ganzen Schweiz verschenkt. In den letzten beiden Projektjahren enthielt jedes Pflanzset 24 Bio-Kräutersetzlinge und 4 Saatguttüten für insgesamt 16 m² einheimische Wildblumenwiese. Schulklassen oder Schulhäuser, die ein grösseres Pflanzprojekt (> 16m²) umsetzen wollten, wurde zusätzliches einheimisches und mehrjähriges Wildblumensaatgut abgegeben. Unser Ziel war es, dass 150 grosse Schulgärten mit Vorbildcharakter entstehen, welche langfristig betrieben werden.
In den Projektjahren 2019 und 2020 bestand jedes Pflanzset aus 24 Bio-Kräutersetzlingen der Sorten Salbei, Rosmarin, Lavendel, Thymian, Koriander, Oregano, Minze, Melisse und Bohnenkraut. Jede Sorte war mindestens einmal enthalten. Die Kräutersetzlinge wurden nach Bio Suisse Standard produziert. Alle Kräuter waren essbar und dank Bio-Qualität besonders bekömmlich. Bereits bei der Anlieferung waren die Setzlinge einige Zentimeter hoch. Pflanzerfolge waren daher vom ersten Tag an garantiert. Die Bio-Kräutersetzlinge wuchsen mit genügend Wasser, Wärme und Licht rasch und waren daher vor den Sommerferien bereits sehr gut sichtbar. Die Setzlinge sind für Insekten – Bienen, Schmetterlinge, u.a. – als Blüh- bzw. Nektarpflanze besonders wertvoll. Für einen grösstmöglichen Nutzen werden die Bio-Setzlinge in einem Bio-Garten gepflanzt. Alle Setzlinge sind mehrjährig und bereichern den Schulgarten auch in den Folgejahren.
Jedes Pflanzset enthielt 4 Saatguttüten:
Die beiden Saatgutmischungen ergänzten sich optimal: Die einjährige Mischung brachte schnell sichtbare und farbenfrohe Resultate – bereits vor den Sommerferien. Die mehrjährige Mischung enthielt Wildblumen und –Gräser, welche winterhart und mehrjährig sind und im zweiten Jahr ihre volle Pracht entfalten. Durch den mehrjährigen Bestand sind die bepflanzten Flächen besonders nachhaltig.
Durch die Kombination beider Saatgutmischungen wurden sehr biodiverse Wildblumenflächen gestaltet, welche für das einheimische Ökosystem von grossem Nutzen sind. Die Schülerinnen und Schüler hatten mit der einjährigen Mischung schnell Erfolg. Mit der mehrjährigen Mischung wurde gleichzeitig sichergestellt, dass auch die Natur längerfristig profitierte.
Tatkräftig und mit grosser Begeisterung betrieben viele Schulklassen und Schulhäuser grössere Gärten auf ihren Arealen. Diese wertvollen Initiativen förderten wir, indem wir Saatgut für Pflanzprojekte (>16m²) gratis zur Verfügung stellten. Damit konnten grössere Flächen mehrjährig bepflanzt werden.
Mit dem Aussäen des Saatguts machten die Schulklassen automatisch bei der Biodiversitäts-Mitmachaktion "Mission" B mit. Die Aktion des Schweizer Radio und Fernsehen rief Gartenbesitzer, Schulen, Gemeinden, Vereine und weitere Akteure dazu auf, bis September 2020 möglichst viele artenreiche Naturflächen mit einheimischen Pflanzen in der ganzen Schweiz anzulegen. Gemeinsam förderten die Schulklassen also die Biodiversität und gaben bedrohten Arten mehr Platz zum Leben. Schulklassen gingen also mit gutem Beispiel voran und konnten ihre neugeschaffenen Wildblumenwiesen beim Quadratmeterzähler auf missionb.ch dokumentieren. Die SRG-Aktion wurde so, ganz nach dem Motto «Jeder Quadratmeter zählt», bedeutend unterstützt. Mehr Informationen zum Thema auf missionb.ch.
Beide Organisationen verbindet eine jahrzehntelange Partnerschaft. Gemeinsam haben sie den biologischen Landbau aus der Nische geführt. Die Schweizer Bevölkerung für einen bewussten Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen zu gewinnen, gehört für beide zum „daily business“. Trotz unterschiedlicher Aufgabe und Grösse teilen Coop und Bio Suisse die gleichen Werte und setzen sich für eine nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft ein. Ihr Vertrauen ruht dabei auch auf den kommenden Generationen. Hier knüpft Blühende Schulen an.
In der Umsetzung der didaktischen Prinzipien arbeiteten Coop und Bio Suisse eng mit der Professur Bildungstheorien und interdisziplinärer Unterricht an der Pädagogischen Hochschule (PH) der Fachhochschule Nordwestschweiz zusammen. Die Professur fokussiert ihre Arbeit auf Fragen der Gestaltung eines bildenden Unterrichts auf der Kindergarten- und Primarunterstufe (insb. Spiel- und Lernumgebungen). Die beiden Stufen sind im Lehrplan 21 im Zyklus 1 zusammengefasst, der damit zwei Bildungsstufen mit ganz unterschiedlichen Traditionen und Lernkulturen zusammenführt.
Bei der fruchtbaren Zusammenarbeit beim Projekt Blühende Schulen sind drei Unterrichtsimpulse und ein Schulgarten-Leitfaden mit vielen Tipps und Ideen für den praxisorientierten und spannenden Unterricht entstanden. Die gratis Bio-Pflanzsets können so einfach in den Unterricht integriert werden. Ausserdem beriet die PH das Projektteam von Coop und Bio Suisse bei der inhaltlichen Weiterentwicklung des Projekts.
Bellaplant
Das Familienunternehmen Bellaplant AG mit Sitz im solothurnischen Wolfwil stellte die Bio-Pflanzsets für die Schulklassen zusammen. Mit grossem Einsatz und viel Handarbeit wurden die tausenden Bio-Pflanzsets bereitgestellt und danach ausgeliefert.
UFA-Samen
UFA-Samen ist ein Geschäftsbereich der fenaco und nimmt eine führende Stelle im Saatgutgeschäft ein. Für die an Blühende Schulen teilnehmenden Schulklassen wurde das in den Pflanzsets mitgelieferte Schweizer Wildblumensaatgut extra in Winterthur zusammengestellt und abgefüllt. Dies sorgt für nachhaltig blühende Wiesen und freudige Gesichter.
Der Verein Raumfang bietet Lehrpersonen der Kindergarten- und Primarschulstufe verschiedene thematische Gartenpakete an, um ein kleineres oder grösseres Schulgartenprojekt einfach und bedürfnisorientiert zu realisieren. Die Pakete beinhalten Unterrichtsunterlagen mit BNE-Bezug, eine Schritt-für-Schritt-Pflanzanleitung und Saatgut. Zum Paket «Kräuter/Blumen» konnten Lehrpersonen die Pflanzsets von Blühende Schulen nutzen.